
AG Beyer
Die AG Beyer beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit neue Methoden in der Diagnostik, Therapie und Prävention der Nahrungsmittelallergie und Anaphylaxie zu finden. Des Weiteren versuchen wir die Ursachen, die zur Entstehung von Nahrungsmittelallergien und Anaphylaxien führen, zu identifizieren. Wir arbeiten hierbei in enger Kollaboration mit dem "Jaffe Food Allergy Institute" an der "Mount Sinai School of Medicine" in New York.
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Forschungsschwerpunkte
Nahrungsmittelallergien sind im Kindesalter eine häufige Erkrankung. Sie werden in erster Linie durch Kuhmilch, Hühnerei, Erdnüsse, Nüsse, Weizen, Soja, Fisch und Schalentiere ausgelöst. Klinische Reaktionen können sich an der Haut (Urtikaria [Nesselsucht], Quincke-Ödem [Gesichtsschwellung], Ekzemverschlechterung), dem Gastrointestinal-Trakt (Erbrechen, Durchfall, fehlende Gewichtszunahme), den Atemwegen (Rhinokonjunktivitis, Obstruktion [pfeifende Atmung], Stridor, Atemnot) und dem Herz-Kreislaufsystem (Blutdruckabfall, Schock) zeigen. Insbesondere bei der Erdnuss- und Nussallergie kann es zu schweren, lebensbedrohlichen Verläufen (Anaphylaxie) kommen.
Aktuelle Projekte
TEFFA-Studie - Prävention von Nahrungsmittelallergien durch frühzeitige Gabe von Erdnuss, Haselnuss, Kuhmilch und Hühnerei
Im Rahmen der TEFFA-Studie untersuchen wir, ob die frühzeitige Einführung allergener Nahrungsmittel (Erdnuss, Haselnuss, Kuhmilch und Hühnerei) bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko das Auftreten einer Nahrungsmittelallergie verhindern kann. Die Studie ist randomisiert und Placebo kontrolliert. Eingeschlossen werden Säuglinge mit Ekzem, die zwischen 4 und 8 Lebensmonate alt sind. Zudem sollte noch kein Hühnerei, Erdnuss oder Haselnuss in die Beikost eingeführt worden sein. Die TEFFA-Studie ist Teil eines von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ geförderten Projekts „FOOD@- Food Allergy and Tolerance (Nahrungsmittelallergie und Toleranzentwicklung)“. Bei FOOD@ handelt es sich um einen Zusammenschluss führender deutscher Forschungsinstitute und Kliniken, die im Bereich der Kinder- und Erwachsenenallergologie die Entstehung und den Verlauf allergischer Erkrankungen untersuchen.
Probanden werden gesucht!: Säuglinge 4-8 Monate mit Neurodermitis
Anprechpartnerin: Dr. Birgit Kalb/ Lara Meixner | beikost-studie(at)charite.de | Tel.: 030 450 516 467
Solids-by-kiss - Prävention von Nahrungsmittelallergien durch frühzeitige Gabe von Erdnuss, Haselnuss, Kuhmilch und Hühnerei über den Futterkuss
Die Futterkuss-Studie ist eine unverblindete, multi-zentrische Interventionsstudie, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird. Säuglinge im Alter von 4-8 Lebensmonaten mit mindestens einem atopischen Elternteil/Geschwisterkind erhalten im Rahmen der Studie ein von der Mutter bzw. der Hauptbezugsperson vorgekautes zuckerfreies Zwieback-ähnliches Gebäck, welches geringe Mengen der häufigsten Nahrungsmittelallergene (Erdnuss, Haselnuss, Kuhmilch und Hühnerei) enthält. Bei Beginn der Studie dürfen sich die Eltern aussuchen, ob sie den Futterkuss geben oder die Beikost nach aktuellen Empfehlungen einführen möchten. Ziele der Studie sind es zu untersuchen, ob der Futterkuss in Deutschland Akzeptanz erfährt, aber auch wie sich der Futterkuss auf das kindliche Mikrobiom und die Prävention von Nahrungsmittelallergien auswirkt.
Probanden werden gesucht!: Säuglinge 4-8 Monate mit mindestens einem allergischen Elternteil / Geschwisterkind
Ansprechpartner: Dr. Birgit Kalb | futterkuss-studie(at)charite.de | Tel.: 030 450 516 467
MOPAD-Studie - Prävention der atopischen Dermatitis durch kontinuierliche Anwendung einer feuchtigkeitsspendenden Barriere-stabilisierenden Hautcreme
Ziel der MOPAD-Studie ist es, zu überprüfen, ob das Risiko von frühkindlichen Symptomen der atopischen Dermatitis bei Kindern mit hohem Krankheitsrisiko durch kontinuierliche Anwendung einer feuchtigkeitsspendenden Barriere-stabilisierenden Hautcreme vermindert werden kann. Die Studie ist multizentrisch, randomisiert und nicht-Behandlungs-kontrolliert. Eingeschlossen werden Neugeborene bis zum Alter von maximal drei Wochen mit hohem familiären Risiko einer atopischen Dermatitis (mindestens ein Elternteil oder Geschwisterkind mit atopischer Dermatitis)
Probanden werden gesucht!: Neugeborene mit mindestens einem Elternteil/ Geschwisterkind mit Neurodermitis
Ansprechpartner: Dr. Birgit Kalb | mopad-studie(at)charite.de | Tel.: 030 450 516 467
Wheat-A-Baic - Weizenallergie und Toleranzentwicklung im Kindes- und Erwachsenenalter
Hauptziel dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Querschnittstudie ist es, Risiko- und Augmentationsfaktoren für die natürliche Toleranzentwicklung bei der Weizenallergie im Kindes- und Erwachsenenalter zu bestimmen. Eingeschlossen werden Kinder mit Weizenallergie/ Sensibilisierung (Allergiebereitschaft) gegen Weizen oder einer Nahrungsmittelallergie ohne Weizensensibilisierung. Im Rahmen der Studienteilnahme erfolgt eine (Re)-Evaluation der klinischen Situation zum einen dahingehend, ob dato eine Nahrungsmittelallergie besteht (bei den Weizenallergikern). Zum anderen wird überprüft, ob bei toleranten Individuen, die jedoch eine Allergiebereitschaft gegenüber Weizen aufweisen, zusätzliche Faktoren (Augmentationsfaktoren), wie z.B. körperliche Belastung, eine allergische Reaktion nach Weizenverzehr hervorrufen.
Probanden werden gesucht!: Kinder mit (Verdacht auf) Weizenallgie
Ansprechpartner: Dr. Birgit Kalb/ Dr. Kathleen Weigt | weizenprojekt(at)charite.de | Tel.: 030 450566438
TINA-Studie - Gelockerte Eliminationsdiät bei Erdnuss- und Schalenfruchtallergikern
Die TINA-Studie setzt sich aus einer randomisierten, kontrollierten, Interventionsstudie sowie einer Beobachtungskohorte zusammen. Teilnehmen können Kinder mit Verdacht auf oder bekannter Erdnuss und/oder Schalenfruchtallergie (Haselnuss, Walnuss, Cashew). Zu Beginn der Studie wird eine orale Nahrungsmittelprovokation durchgeführt, um den individuellen Schwellenwert zu bestimmen. Allergische Patient*innen, die eine gewisse Menge des Allergens (etwa 1 Nuss) vertragen, werden gemäß dem Zufallsprinzip zu einer der zwei Ernährungsempfehlungen zugeordnet: strikte Meidung des Allergens oder regelmäßiger Verzehr von Produkten mit geringen Mengen an Erdnuss oder Schalenfrüchten. Die TINA-Studie ist Teil eines von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ geförderten Projekts „FOOD@- Food Allergy and Tolerance (Nahrungsmittelallergie und Toleranzentwicklung)“. Bei FOOD@ handelt es sich um einen Zusammenschluss führender deutscher Forschungsinstitute und Kliniken, die im Bereich der Kinder- und Erwachsenenallergologie die Entstehung und den Verlauf allergischer Erkrankungen untersuchen.
Probanden werden gesucht!: Kinder mit (Verdacht auf) Erdnuss- oder Schalenfruchtallergie
Ansprechpartner: Jana Ruppel | tina-studie(at)charite.de | Tel.: 030 450 516 466
Allergen-PRO - Insekten als potentielle Nahrungsmittelallergene
Im Rahmen dieses vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Verbundprojektes überprüfen wir die klinische Relevanz von Insekten als potentielle Nahrungsmittelallergene. In Deutschland sind die ersten Lebensmittelprodukte mit essbaren Insekten auf dem Markt. Neben unzerkleinerten, erkennbaren Insekten gibt es auch verarbeitete Lebensmittel mit gemahlenen Insekten z.B. Nudeln mit Mehlwürmern oder Snackriegel. In Zukunft könnten solche Produkte zunehmend Eingang in unsere alltägliche Ernährung finden. Die Rolle von Insekten als potentielle Nahrungsmittelallerge wird derzeit diskutiert. Obwohl bisher erst wenige Fälle von Allergien verursacht durch Insekten bekannt sind, besteht ein erhöhtes Risiko besonders für Patienten mit Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel oder Hausstaubmilben.
An der Studie teilnehmen können Kinder mit einer Sensibilisierung oder Allergie gegen Hausstaubmilbe, Erdnuss, Hühnerei und/oder Schalentiere.
Probanden werden gesucht!: Kinder mit Hausstaubmilben-/Schalentierallergie
Ansprechpartner: Birgit Kalb/ Lara Meixner | kinder-allergiestudien(at)charite.de | Tel.: 030 450 516468
ErdHase - Identifizierung des allergenen Potentials von Erdnuss und Haselnuss in Lebensmittelverarbeitungsketten in Bezug auf die Allergenität von Patienten
Bei Nahrungsmittelallergien gibt es für Patienten derzeit nur eine sichere Methode: Lebensmittel mit diesen Zutaten vermeiden. Das lässt jedoch den individuellen Schwellenwert der Patienten außer Acht und ebenso die Tatsache, dass Verarbeitungsprozesse die Allergenität der Zutaten verändern können. Erdnüsse und Haselnüsse sind die häufigsten und auch gefährlichsten Auslöser von Nahrungsmittelallergien. Die Reaktionen reichen von leichtem Hautjucken bis zu lebensbedrohlichen Herzkreislaufbeschwerden. Weltweit leiden darunter 4 Prozent der Bevölkerung. Bei der Verarbeitung von Erdnüssen und Haselnüssen in der Lebensmittelproduktion kann jedoch je nach Verfahren die Allergenität gesteigert oder verringert werden. Auch gängige Methoden zur Lebensmittelallergenanalyse ziehen diese Umstände zurzeit nicht in Betracht. Daher werden im Rahmen von Erdhase die beiden allergenen Nahrungsmittel Erd- und Haselnuss gewählt, um zu untersuchen, wie mithilfe der Kombination verschiedener immunologischer Testsysteme die Sicherheit von Allergiepatienten verbessert werden kann – und zwar schon während der Lebensmittelherstellung.
Probanden werden gesucht!: Kinder mit Erdnussallergie
Anschrechpartner: Friederike Bluhme | kinder-allergiestudien(at)charite.de | Tel.: 030 450 566438
Tranche-Studie - Treatment of anaphylaxis in children with epinephrin
Offene, vergleichende, randomisierte Studie zur Wirksamkeit, Sicherheit und Bioverfügbarkeit von hochkonzentriertem inhalativem Epinephrin versus Epinephrin-Autoinjektor-Anwendung bei Kleinkindern mit akuter anaphylaktischer Reaktion im Rahmen einer Nahrungsmittelprovokation.
Probanden werden gesucht!: Kinder 1-6 Jahre mit Nahrungsmittelallergie
kinder-allergiestudien(at)charite.de | Tel.: 030 450 566438
Eine Übersicht weiterer Projekte finden Sie hier.
Unser Team
Leiterin der Sektion Kinderallergologisches Studienzentrum


Sekretariat Prof. Dr. med. K. Beyer

Ärztin | Projektbetreuung „CliWaC“

Ernährungswissenschaftlerin | Projektbetreuung „Food@“

Wissenschaftliche Projektkoordinatorin

Studienärztin

Diätassistentin

Diätassistentin

Studienschwester Kinderallergologisches Studienzentrum

Studienschwester Kinderallergologisches Studienzentrum

Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Projektbetreuung "CliWaC"
Ausgewählte Publikationen
Publikationen folgen in Kürze.
Eine Übersicht aller Publikationen finden Sie hier.
News
Prof. Dr. med. Kirsten Beyer nimmt Ruf auf W2-Professur an
(Mitteilung vom 25.01.2021)
Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass Frau Prof. Dr. med. Kirsten Beyer auf die W2-Professur „Nahrungsmittelallergie im Kindesalter“ als Leiterin der klinischen Forschungsgruppe „Nahrungsmittelallergie und Toleranz“ (KFO 339) berufen wurde und den Ruf angenommen hat.
Neue DFG-Forschungsgruppe zu Nahrungsmittelallergien
(Mitteilung vom 04.07.2019 - Leitung - Dekanat)
In den meisten Industrieländern reagieren immer mehr Menschen auf Lebensmittel allergisch – der Grund dafür ist jedoch unklar. Eine neue Klinische Forschungsgruppe an der Charité untersucht jetzt genauer, wie und warum Nahrungsmittelallergien entstehen. So will sie neue Strategien zur Vermeidung und Behandlung solcher Überempfindlichkeiten entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das interdisziplinäre Projekt für drei Jahre mit rund drei Millionen Euro.
Obwohl beispielsweise Milch, Eier oder Nüsse einen wertvollen Beitrag zur Ernährung liefern, lösen sie doch bei einigen Menschen eine überschießende Immunreaktion aus – die Allergie. Warum Betroffene überempfindlich auf diese und andere, eigentlich harmlose, Lebensmittelbestandteile reagieren, ist nicht bekannt. Ebenso wenig kennt man den Grund dafür, dass die Anzahl der Allergiker in den vergangenen 20 Jahren zugenommen hat. Dies möchte die jetzt bewilligte Klinische Forschungsgruppe ändern.
„Wir werden untersuchen, wie genau sich eine Nahrungsmittelallergie entwickelt“, erklärt die Sprecherin der Klinischen Forschungsgruppe Prof. Dr. Margitta Worm von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Charité Mitte. Dazu möchten die Forschenden beispielsweise chemische Modifikationen des Erbguts von Immunzellen analysieren und überprüfen, welche allergiespezifischen Antikörper die Patientinnen und Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten produzieren. „Zudem werden wir testen, ob sich Nahrungsmittelallergien bei Säuglingen durch die frühzeitige Gabe der Lebensmittel verhindern lassen“, ergänzt die Leiterin der Klinischen Forschungsgruppe Prof. Dr. Kirsten Beyer von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin.
„In einem weiteren Ansatz werden wir mit ähnlichen Methoden erforschen, was im Körper passiert, wenn Menschen mit einer bestehenden Nahrungsmittelallergie das auslösende Lebensmittel wieder beginnen zu tolerieren“, sagt Prof. Worm. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden außerdem untersuchen, ob die Zusammensetzung des Mikrobioms – also die Gesamtheit der verschiedenen Mikroorganismen – auf der Haut und im Darm einen Einfluss auf die Entstehung oder den Rückgang einer Nahrungsmittelallergie hat. Prof. Beyer betont: „Mit unserer Forschung zielen wir nicht nur darauf ab, die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien besser zu verstehen, sondern auch ganz konkrete Strategien für die Vermeidung und Therapie dieser Krankheit abzuleiten.“
Klinische Forschungsgruppen der DFG
Mit Forschungsgruppen fördert die DFG Verbünde herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die gemeinsam eine Aufgabe bearbeiten. Das Vorhaben geht – in Bezug auf den thematischen, zeitlichen und finanziellen Umfang – über Einzelförderungen der DFG hinaus. Ziel einer Klinischen Forschungsgruppe ist die Förderung von Forschungsverbünden in der krankheits- oder patientenorientierten (translationalen) klinischen Forschung und die dauerhafte Implementierung von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen in klinischen Einrichtungen. Die DFG fördert die neue Klinische Forschungsgruppe an der Charité für zunächst drei Jahre mit der Option auf Verlängerung für weitere drei Jahre nach einer positiven Zwischenevaluation.
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